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Zylinderbomben

In Zylinderbomben (Cylindrical Shell), wie sie vor allem in Europa und Amerika hergestellt werden, sind die Effekte meist mit der Zerlegerladung in der Zylinderhülle verteilt oder die Zerlegerladung befindet sich in einem röhrenförmigen Hohlraum zentral innerhalb der Effektladung. Letztere Anordnung erzeugt eine gleichmäßigere Verteilung der Effekte am Himmel der ansonsten unregelmäßigen Explosionsformen von Zylinderbomben.

Italienische Feuerwerker haben Zylinderbomben perfektioniert: in mehreren Kammern sind (verschiedene) Effektladungen (Schläge) übereinander geschichtet und durch kurze Verzögerungen miteinander verbunden. Nach dem Abschuss der Bomben explodieren die einzelnen Effektkammern in unterschiedlicher Höhe. Den Abschluss solcher Mehrschlagbomben bildet normalerweise der Schluss-Schlag (Bottom Shot) - ein gewaltiger Salut, der durch eine große Menge Knallsatz erzeugt wird (siehe auch Bomba di Tiro). In anderen speziellen Bauformen von spanischen und italienischen Zylinderbomben sind häufig Bombetten angeordnet, die bei der Explosion der Bombe ausgeworfen werden und nach kurzer Verzögerung gleichzeitig (Simultan-Bombetten, Stutata, Cannonade) oder schnell nacheinander (z.B. Scala Otto) zünden. Je nach Größe und Effekt können Zylinderbomben (z.B. kleine Kaliber mit einfachen Sternbuketts oder Salutbomben) maschinell hergestellt werden, meist werden sie jedoch in aufwendiger Handarbeit produziert.
 
Der Verzögerer befindet sich bei Zylinderbomben traditionell nicht wie bei Kugelbomben unten auf der Seite der Ausstoßladung, sondern am gegenüberliegenden, oberen Ende der Bombe. Dies hat auch einen sicherheitsrelevanten Aspekt; beim Abschuss einer Zylinderbombe treten durch die engere Passung im Mörser und das höhere Gewicht im Vergleich zu Kugelbomben höhere Gasdrücke auf, die den Verzögerer beschädigen oder durchschlagen könnten. Dies ist bei Bomben großen Kalibers bedeutend, bei kleineren Kalibern findet man auch die andere Variante. Die Verbindung zwischen Verzögerer und Ausstoßladung stellt eine Stoppinenleitung dar, die in der italienischen Terminologie als Passafuoca bezeichnet wird.
  
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